Die vielfältige Pflanzenwelt auf Teneriffa ist in insgesamt 6 Höhenstufen gegliedert, die sich grob in die Zonen „unter den Wolken“, „in den Wolken“, und „über den Wolken“ unterteilen lässt.
Heute geht es um die Höhenstufe 6, die über den Wolken liegt.
Unter ihr liegen, vom Meer in die Höhe aufsteigend: 1. Küsten- und Felsvegetation, 2. Sukkulentenbusch, 3. thermophilen Buschwald, 4. Lorbeerwald und Baumheide-Buschwälder und 5. Kanaren-Kiefernwald.
Die Vegetationszone über den Wolken
Die Region über den Wolken beginnt mit der oberen Grenze des Kiefernwaldes.
Teideginster-Gebüsche und Teideveilchen-Fluren
Teideginster-Gebüsche (Retamar) sind die Charakterart der gleichnamigen Zone, die über den Wolken und der Baumgrenze liegt. Hier, in einer Höhe ab 2000-2000 Höhenmetern herrschen Klimaextreme: Die Sonneneinstrahlung ist enorm und die Luft ist sehr trocken. Regen fällt nur wenig und im Sommer fehlt er ganz. Anders als in den weiter unten liegenden Zonen gibt es in dieser Zone starke tägliche und jährliche Temperaturschwankungen. Im Winter sind sogar Frost und Schnee möglich.
Die Bedingungen für den Baumwuchs sind hier zu ungünstig. Und so wachsen nur noch Zwergsträucher wie der Teideginster (Spartocytisus supranubis, span. Retama del Cumbre), ein bis zu 3 Meter hoher, feinästiger und kugelwüchsiger Rutenstrauch.
Stellenweise sind die Teide-Besenrauke (Descurainia bourgeauana), die Teide Margarite (Argyranthemum tenerifae),der Behaarte Federkopf (Pterocephalus lasiospermus) und der Teidelack (Erysimum scoparium) verbreitet. Seltener kannst du die krautigen bzw. nur an der Basis verholzten Arten Teide-Katzenminze (Nepeta teydea) und Teide-Bibernelle (Pimpinella cumbrae) finden. Der schillernde Star dieser Region ist ohne Zweifel der rot-blühende Natternkopf, auch Tajinaste bzw. Wildprets Natternkopf (Echium wildpretii) genannt.
Teide-Besenrauke & Teide-Magarite
Behaarter Federkopf
Wildprets Natternkopf
Je höher, desto windiger. Wegen der unwirtlichen Bedingungen wächst selbst der gut angepasste Teideginster an seiner Obergrenze bei ca. 3000 bis 3100 nur noch als Zwergstrauch. Darüber ist er gar nicht mehr zu finden.
Die höchste Pflanzengesellschaft ist die Veilchen-Steinschuttflur. Sie kommt am Teide und in den Randbergen der Cañadas vor. Hier, in einer Höhe von 2700 bis 3100 Metern wachsen nur noch wenige krautige Blütenpflanzen wie das Teideveilchen (Viola cheiranthifolia). Daneben sind Flechten und Moose die einzigen Pflanzen, die in dieser rauen Umgebung überleben.