Baden und Schwimmen? Aber sicher!

Teneriffa ist ein atemberaubendes Urlaubsziel mit ganzjährigem Sonnenschein, angenehmen Tages und Wassertemperaturen. Wenn das nicht zum Baden im Meer einlädt!

Allerdings liegt Teneriffa mitten im Atlantischen Ozean. Hier kann das Baden und Schwimmen – gerade im Norden der Insel – gefährlich werden. Insbesondere in den Wintermonaten, wenn das Meer rau ist und die Wellen hoch sind.  Und auch die Strömung solltest du nicht unterschätzen. Durch Unkenntnis der möglichen Gefahren, häufig gepaart mit Übermut, kommt es jährlich zu zahlreichen Badeunfällen.

Trotzdem spricht nichts gegen ein erfrischendes Bad im Atlantik, sofern du die Gefahren kennst und die folgenden Tipps beachtest.

Um Gefahrensituationen zu vermeiden, ist es wichtig, mögliche Risiken zu verstehen – und bewusst damit umzugehen. Das gilt besonders, wenn du an unbeaufsichtigten Strandabschnitten bist.

Das sind die Gefahren beim Baden auf Teneriffa

starke Brandung und Wellen

In der Brandungszone erreichen die Wellen das flache Wasser der Küste und werden in ihrer Bewegung am Grund gebremst. Dadurch türmen sich die Wellen auf, bevor sie tosend brechen.

Auch die Wellen im offenen Meer sind nicht ohne. Vor allem an der Nordküste von Teneriffa gibt es gleichzeitig unterschiedliche Wellentypen. Überlagert sich deren Frequenz, können sich plötzlich deutlich größere Wellen bilden.

gefährliche Strömungen

Zu den Strömungen, die Badenden gefährlich werden können, gehören vor allem:

  • DIE GEZEITENSTRÖMUNGEN
    • Brandungsog
      Wenn eine Welle den Strand erreicht und anschließend zurückfließt, erzeugt sie einen Rückstrom. Während dich die Brandung in Richtung Land drückt, zieht der Brandungsog deine Beine aufs Meer hinaus. Bereits im flachen Wasser kann das Erwachsenen die Füße unterm Körper wegziehen kann. Besondere Vorsicht ist beim Baden mit Kindern angesagt.
    • Rippströmung
      Diese besonderen Brandungsrückströme entwickeln einen kraftvollen Sog, der Badende ins offene Meer ziehen kann. Solltest du in eine solche Strömung geraten, versuche nicht gegen die Strömung anzuschwimmen, sondern zur Seite aus der Strömung rauszuschwimmen.
  • DIE KÜSTENNAHEN STRÖMUNG
    • Diese ufernahe, gleichmäßige Strömung verläuft parallel zur Küste und befindet sich außerhalb der Brandungszone.
  • einen generellen Überblick über die verschiedenen Strömungen findest du z.B. bei der DLRG

Felsen unter Wasser

Im Süden gibt es sie: Strände, die flach ins Meer übergehen. Anders als im rauen Norden scheint die folgende Gefahr nicht so präsent, aber auch hier solltest du auf Felsen unter der Wasseroberfläche achten.

Quallen

Ab und an kommt es vor, dass Strände wegen Quallen gesperrt sind. Die Portugiesische Galeere sieht hübsch aus, an deine Haut solltest du sie aber nicht lassen. Also bleib raus aus dem Wasser.

Verunreinigungen

Machen wir uns nix vor, Teneriffa hat ein Abwasserproblem. Zudem ist das Meer in den letzten Jahren immer wärmer geworden. Und das begünstigt die Vermehrung von bestimmten Cyanobakterien, die zu Hautreizungen führen können. Wenn also die Strände gesperrt sind, dann solltest du es beachten. Es geht schließlich um deine Gesundheit.

Strandsperrung und Badeverbot wegen Fäkalien – Juli 2024 am Play El Jardín in Puerto de la Cruz.

Hier bekommst du Infos zur Wasserqualitiät auf Teneriffa

Du kannst die aktuelle Analysen des Meerwassers online abzufragen, hier haben wir eine Anleitung für dich zusammengefasst.

Tipps für einen entspannten Badetag auf Teneriffa

  • die Gefahren unbekannter Gewässer nicht zu unterschätzen
  • Warnungen ernst zu nehmen, vor allem die Warnung vor Küstenphänomenen
  • dich selbst und deine Kräfte richtig einzuschätzen
  • nicht mit leerem Magen und vor allem nicht alkoholisiert zu schwimmen
Sicheres Baden an bewachten und unbewachten Stränden
  • Respektiere die Flaggen, Verbotsschilder und Rettungsschwimmer vor Ort
    • grüne Flagge: du kannst ohne Gefahr baden
      ruhiges Wasser ohne Strömung und nur geringe Wellenbildung
    • gelbe Flagge: du sollst vorsichtig sein
      Warnsignal für unruhiges Wasser mit Wellengang und möglichen Strömungen. Auch geübte Schwimmer sollten sich keinesfalls überschätzen.
    • rote Flagge: Baden und Schwimmen ist verboten, du solltest Abstand zum Meer halten
    • weiße Flagge mit abgebildeter Qualle: warnt vor Quallen
    • schwarze Flagge: Warnung, dieser Strand ist für die Öffentlichkeit gesperrt z.B. wegen Gesundheitsbefahr
    • blaue Flagge: weht über ausgezeichneten Stränden
    • Rettungsschwimmer: rufen sie Badegäste zurück oder gar aus dem Wasser, haben sie dafür einen guten Grund. Halte dich daran, um nicht in Gefahr zu geraten
Bedeutung der farbigen Flaggen an den Stränden von Teneriffa
  • beobachte die Locals
    • Wenn kein Einheimischer ins Wasser geht, sollte du es besser auch nicht tun.
    • Schwimm nicht weiter raus als die Locals.
    • Und wenn dich jemand warnt, indem er dich z.B. aus dem Wasser pfeift, winkt oder dir Cuidado (Achtung) und/oder Corriente (Strömung) zuruft, nimm das ernst. 
  • unterschätze nicht die Gefahr und überschätze dich nicht.
    Vor allem überschätze nicht deine körperliche Fitness und gesundheitliche Verfassung. Auch wer gut schwimmen kann, kann in Gefahr geraten.
  • sei nicht übermütig.
    Der typische Badetote auf den Kanaren ist männlich, über 45 Jahre alt und Ausländer.
  • denke beim Baden im Atlantik an deine Sicherheit und achte auch auf andere.

Sicheres Baden in Naturpools

  • verzichte bei Flut und besonders bei hohem Wellengang auf ein Bad im Charco.
    Du könntest an die Felsen gedrückt werden. Außerdem kommt es immer mal wieder vor, dass Badende durch hohe Wellen aus dem Charco ins offene Meer gespült werden. Nicht immer können sie erfolgreich gerettet werden.
  • sei aufmerksam bei Einstieg – die Steine sind rutschig.
  • achte auf Seeigel, die an den Felsen wachsen. Da willst du nicht reintreten, geschweige denn, dich reinsetzen
  • spring nicht rein – Naturpools sind normalerweise sehr flach
  • nimm deine Schorchelausrüstung mit – Charos sind die Kinderstube für viele Fischarten, außerdem tummeln sich hier viele weitere spannende Tiere. Ein fantastischer Ort also, die besondere Unterwasserwelt Teneriffas respektvoll zu erkunden.
  • denk an Sonnenschutz, Proviant und Mülltüte -die meisten Naturpools liegen in Zonen ohne Infrastruktur. Was du benötigst, musst du also mitbringen. Und am Ende des Tages auch alles wieder mitnehmen. Ja, auch deinen Müll, also jede Apfelkitsche, alle Zigarettenstummel, und jede Bananenschale.

Im Notfall: so kannst du helfen

Befindet sich ein Schwimmer in Not, droht zu ertrinken oder aufs Meer hinausgezogen zu werden, heißt es schnell handeln:

  • informier die Rettungsschwimmer (Soccoristas)
  • falls Bodyboarder oder Surfer im Wasser sind: mach sie durch Schreie, Pfiffe und Winken aufmerksam. Manch ein Schwimmer der sich zu weit rausgewagt hat und drohte von der Strömung nach draußen getrieben zu werden, wurde von Wassersportlern sicher wieder an Land gebracht. Zum Beispiel der Schauspieler Wolfgang Bahro, der beim Baden auf Teneriffa in eine Strömung geriet, die ihn ins tiefe Wasser zog, und der von einem Surfer gerettet wurde.
  • ruf die 112
    Diese Notrufnummer gilt EU-weit und ist kostenfrei. Die Rettungsleitstelle sollte in der Lage sein, Notrufe in verschiedenen Sprachen bearbeiten zu können und alarmiert nach deinem Anruf die örtlichen Einsatzkräfte. Wichtigste Infos: Wo ist der Notfall? Was ist passiert?

Pass auf dich auf und hab Spaß!

Teile diesen Teneriffa Tipp!