So schmeckt Teneriffa
Bars und Restaurants gibt es auf Teneriffa reichlich. Auch weil die einheimischen Tinerfeños gerne zum Essen ausgehen: ob zum Familienfest oder mit Freunden – häufig wird im Restaurant gefeiert und nicht zu Hause. Das spiegelt sich natürlich in der Vielfalt des gastronomischen Angebots auf der Insel wider.
In den größeren Städten und in den touristisch geprägten Zonen sind alle Küchen der Welt vertreten: die klassisch kanarische Küche, aber ebenso die volle Bandbreite von Asiatisch bis Vegan.
Je kleiner die Orte werden, um so mehr dominieren traditionelle Lokale und die klassische Küche Teneriffas. Und genau das suchen die meisten kulinarisch interessierten Reisenden: die typisch kanarischen Gerichte und den authentischen Geschmack.
Die traditionelle Küche: viel, deftig, Fleisch
Die traditionelle Küche Teneriffas ist rustikal und liebt einfache Zubereitungen, die sich an überlieferten Rezepten orientieren und bei denen gute Zutaten im Mittelpunkt stehen. Das Ergebnis: deftig-schnörkellose Hausmannskost mit geschmackvollen und sättigenden Gerichten. Man könnte auch sagen: Soulfood. Hier überzeugt der Geschmack, nicht die Optik!
Typisch für die traditionelle Küche: viele Gerichte werden mit Fleisch zubereitet. Es gibt deftige Suppen mit herzhaftem Gemüse wie zum Beispiel Kohl oder Brunnenkresse und sättigende Eintöpfe. Überall wirst du gebratenes, gegrilltes oder geschmortes Fleisch finden. In den Küstenorten zudem zahlreiche Gerichte mit fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten. Gegrillt wird häufig auf Holz(kohle). Zum Essen werden kräftige Weine serviert und als Nachtisch erwarten dich süße Leckereien.
Gut zu wissen: Die einzigartigen Gerichte der kanarischen Hausmannskost sind tief in der Tradition verwurzelt und das Ergebnis einer besonderen Mischung verschiedener Einflüsse und Kulturen.
Diese reichen von den Ureinwohnern über die arabisch geprägte Küche der spanischen Eroberer bis hin zu den im 15. und 16. Jahrhundert neu eingeführten Obst- und Gemüsesorten aus Mittel- und Südamerika. Auch die Einwanderer aus anderen Ländern Europas wie Italiener und Portugiesen hinterließen ihre kulinarischen Spuren. Ebenso die langanhaltenden Zeiten der Armut auf Teneriffa und der Austausch mit lateinamerikanischen Ländern wie Venezuela und Kuba, geprägt von mehreren Auswanderungs- und Rückkehrerwellen.
Typische Spezialitäten
Pan
Brot, das mit Knoblauchcreme oder Mojos vor der Vorspeise serviert werden. In den meisten Restaurants wird gefragt, ob du Pan möchtest. Falls du ungefragt Brot serviert bekommst, das du nicht möchtest, musst du es direkt wieder zurückgehen lassen.
Queso asado
gegrillter oder gebratener Ziegenkäse, der mit roter und grüner Mojo, manchmal auch mit Palmsirup serviert wird.
Montadito de batata y bacalao
ein köstliches Türmchen: unten cremige Süßkartoffel, darüber zerkleinerter Kabeljau (Bacalhau) und leicht säuerliche Mojo aus Färberdistel.
Ensaladia
dieser cremige Kartoffelsalat mit Thunfisch, Karotten, Erbsen und Mayonnaise, oft auch mit kleinen Olivenstücken, gibt es nicht nur auf Teneriffa. Hier aber steht er in nahezu jedem Lokal auf der Karte. Früher hieß das Gericht Ensaladia rusa – russischer Salat. Seit einiger Zeit ist das rusa in den Speisekarten und im Sprachgebrauch verschwunden.
Queso asado
Montadito de batata y bacalao
Ensaladilla
Croquetas
außen knusprig, innen cremig. Croquettas bestehen aus Fleisch, meist Huhn (Pollo), Thunfisch (Tuna) oder Gemüse in einer dicken Bechamelsauce, die dann zu kleinen Röllchen geformt, paniert und fritiert werden.
Gambas al ajillo
Garnelen in aromatischem, heißem Knoblauchöl – mit reichlich Knoblauchstücken, die teilweise karamellisiert sind, dazu Chilli und Kräuter. Spätestens jetzt brauchst du Brot (Pan), denn diese Sauce ist so lecker, dass du bestimmt alles aufdippen möchtest.
Ropa vieja
ein kräfiger Eintopf, die Basis: Kichererbsen, Kartoffeln, gezupftes Fleisch (meist Rind und Huhn), außerdem Paprika. Ropa Vieja bedeutet übersetzt “alte Wäsche” und diente früher der Resteverwertung. Heute ist es ein eigenständiges Gericht und lokale Spezialität.
Croquetas
Gambas al ajillo
Ropa vieja
Papas arrugadas
Salzkartoffeln auf Kanarische Art: dazu werden kleine Kartöffelchen mit Schale in ordentlich gesalzenem (grobes Meersalz) Wasser gekocht. Sind sie gar, werden die Kartoffeln abgegossen und anschließend nochmal für ein paar Minuten im warmen Topf geschwenkt, um sie zu trocknen. So bildet sich die herrliche Salzkruste und die runzelige Oberfläche.
Sind die Runzelkartoffeln Vorspeise, Beilage oder gar Hauptgericht? Papas arrugadas schmecken immer und gehören sicherlich zu den bekanntesten Gerichten der Kanarischen Küche. Am besten schmecken sie, wenn sie aus den alten Kartoffelsorten Papas bonitas oder Papas negras zubereitet werden. Und ja, man ist Papas arrugadas klassischerweise mit der Schale.
Mojos
Sie sind ein tolles Team: Papas und Mojos, die traditionellen kanarischen Saucen.
Kanarische Mojos werden in zwei große Gruppen unterteilt:
- Grüne Mojo – Mojo verde
- ist ideal zu gedünsteten oder gebratenen Fisch oder Meeresfrüchten wie Lapas
- wird meist mit Petersilie und Koriander zubereitet.
- Rote Mojo – Mojo rojo
- wird eher zu Fleisch verwendet
- wird mit Paprika zubereitet oder mit scharfer Paprika (Pimienta picona), dann wird die Sauce Mojo picón genannt
Carne de cabra
geschmortes Ziegenfleisch (häufig am Knochen) in würziger Sauce.
Pollo asado
gegrilltes Hähnchen, wobei typischerweise auf Holz gegrillt wird, was dem Hähnchen einen unverwechselbar kräftigen Geschmack gibt.
Chuleta de Cerdo
gegrilletes oder gebratenes Schweinekotelelett. Häufig bekommst du das Kotelett im Tomahawk-Schnitt, also mit langem Rippenknochen. Das sieht es imposant aus und das Fleisch bleibt durch die Zubereitung am Knochen saftiger.
Carne de Cabra
Pollo asado
Chuleta de Cerdo
Fisch
vor allem in den Küstenorten gibt es auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisierte Restaurants. Die Fische werden gegrillt oder auf einer heißen Platte gebraten (a la plancha) und häufig mit jeder Menge Knoblauch serviert. Unsere Empfehlung: fangfrischer Fisch aus der Region, der auf Eis in den Theken zur Auswahl liegt. So ein traditionell gefangene Fisch ist zwar etwas teurer, dafür aber ein besonderer Genuss.
Lapas
Napfschnecken, häufig mit grüner Mojo serviert.
Chocos
Tintenfisch (Sepia) meist gegrillt a la plancha und mit grüner Mojo serviert.
Pescado a la plancha
Lapas
Chocos
Tarta de la Abuela
„Omas Kuchen“: Kekse und Vanillecreme wechseln sich schichtweise ab, gekrönt von Schokolade.
Tres leches
fluffig und saftig: Biskuitkuchen wird in einer süßen Milchmischung (Kondensmilch, gezuckerte Kondensmilch, Sahne) getränkt, darauf kommt italienischer Eischnee und Zimt.
Quesillo canario
Karamellpudding
Mousse de Gofio
eine cremige Mousse, die Hauptzutaten: Sahne, gezuckerte Kondensmilch und Gofio
Einfach gut essen auf Teneriffa: Unsere besten Tipps
- Wochenende ist Familien- und Freundezeit und das heißt: die Restaurants sind gut besucht. Rechne also mit langen Wartezeiten, sofern du nicht vorab reserviert hast. Der Sonntag Abend gehört nicht zu den üblichen Ausgezeiten auf Tenerifa.
- Obacht: viele Restaurants haben Sonntag Abend bzw. Montags geschlossen.
- Die Portionen in traditionellen kanarischen Bars und Restaurants sind wirklich üppig. Du bist alleine oder zu zweit unterwegs und möchtest gerne verschiedene Vorspeisen probieren? Frag einfach nach, ob es eine media ration gibt – eine halbe Portion. Es ist absolut übrigens absolut üblich, verschiedene Vorspeisen in die Mitte zu stellen und zu teilen.
- Und falls etwas übrig bleibt: lass dir die Reste einpacken, das ist absolut üblich.
- Die landestypischen Restaurants sind nicht auf Vegetarier oder gar Veganer ausgerichtet, aber keine Sorge! Du findest in den Vorspeisen leckere vegetarische Alternativen, die oft sogar als Hauptgericht ausreichen.