Garachico ist ein charmantes Küstenstädtchen im Nordwesten von Tenriffa und hat viel zu bieten: historische Bauten, geschichtsträchtige Denkmäler, moderne Skulpturen und das wohl schönste Meerwasserschwimmbecken der Insel.
Drei parallel zueinander und zur Küste verlaufende Straßen prägen das Bild Garachicos und führen dich zu den zahlreichen Highlights. Dabei unterscheidet sich der heutige Stadtgrundriss von Garachico kaum von dem des 16. Jahrhunderts, der Blütezeit der Stadt.
Entdecke die Sehenswürdigkeiten von Garachico auf eigene Faust oder mit unserem kleinen Stadtrundgang.
Piscinas Naturales El Caletón
Die Naturpools El Caletón sind die meistbesuchte Sehenswürdigkeit von Garachico und die wohl schönste Hinterlassenschaft des verheerenden Vulkanausbruch von 1706. Entstanden sind sie durch Lavazungen, die bis ins Meer flossen, dort erstarrten und so eine kleine, langgezogene Bucht und mehrere Charcos bildeten.
Auf den schwarzen Lavaströmen gibt es Liegeflächen und schmale Wege führen dich von einem Pool zum nächsten. So findest du auch in den Sommermonaten ein Plätzchen, wenn das Baden in den Meerwasserschimmbecken besonders beliebt ist.
Zu jeder Jahreszeit laden die Wege zu einem kurzen Spaziergang ein, bei dem du einen schönen Blick auf das offene Meer und das Stadtgebiet von Garachico hast. Auch die hinter der Stadt liegende Steilwand und die herabgestürzten Lavaströme kannst du von hier aus gut erkennen.
Tipp: ein genauerer Blick in Naturpools lohnt sich, denn hier tummeln sich zahlreiche Fische, Krebse und Muscheln. Nicht nur für Kinder gibt es hier immer was zu entdecken.
Castillo de San Miguel
Das Castillo de San Miguel liegt direkt an den natürlichen Schwimmbecken von El Caletón und ist eines der wenigen Gebäude, die den Ausbruch der Arenas Negras 1706 überstanden haben.
Die Festungsanlage wurde 1575 errichtet, um die Stadt Garachico und ihren Hafen vor Angriffen von Piraten und Freibeutern zu schützen. Sie bewachte den Hafeneingang und ersetzte eine primitive Festung, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet wurde und nicht mehr ausreichend Schutz bot.
Die Kanarischen Inseln waren strategische Punkte auf den Seewegen zwischen Europa, Amerika und Asien. Mitte des 16. Jahrhunderts begannen Piraten und Engländer damit die Inseln als Ziel für Raubüberfälle und Eroberungszüge zu entdecken. Zu dieser Zeit war Garachico die wirtschaftlich aktivste Stadt auf Teneriffa und ihr Hafen der meist genutzte der Insel.
Die Angst vor Piratenangriffen war besonders groß nachdem der Freibeuters François Le Clerc, besser bekannt als „Pie de Palo“, 1553 die Hauptstadt von La Palma geplündert und niedergebrannt hatte. Danach begannen Verhandlungen mit der spanischen Krone, um die vorhandenen Befestigungsarbeiten fortzusetzen und zu erweitern.
Der Bau des Castillo de San Miguel in Garachico begann 1575. Die Festungsanlage hat einen quadratischen Grundriss, zwei Stockwerke und eine Plattform für kleinere Geschütze. Die dicken Mauern aus Basaltquadern haben Schießscharten an der Seite und sind von einer Reihe von Zinnen gekrönt, darunter ein Wachhäuschen und ein kleiner weißer Glockenturm auf der Spitze.
Mit dem Vulkanausbruch von 1706 und der Zerstörung des Hafens, verlor das Castillo de San Miguel seine Verteidigungsfunktion. Sein ursprüngliches Aussehen aber hat es bis heute weitestgehend bewahrt und ist seit 1985 als Kulturgut in der Kategorie Denkmal geschützt.
Muelle viejo und Puerta sin Puerta
Die Muelle viejo, die alte Mole, wurde auf einem der Lavaströme von 1706 gebaut. Sie hat ein dickes Mauerwerk aus Basaltstein an den Seiten und noch das ursprüngliche Kopfsteinpflaster.
Lange diente die Muelle viejo als Hafenmole der Stadt, denn erst nach über 300 Jahren bekam Garachico einen neuen Hafen. 2012 war der neue Hafen fertiggestellt, die Fischer zogen um und die alte Mole verwaiste. An ihre langjährige Nutzung erinnert heute noch ein Kran, mit dem die Fischerboote aus dem Wasser gehoben worden, um sie dann vor der Brandung geschützt an Land zu lagern.
Am Ende der Muelle viejo steht die minimalistische Skulptur „Puerta sin Puerta“. Die vom japanischen Künstler Kan Yasuda erschaffene Skulptur aus weißem Carrara-Marmor ist eine der meistfotografierten Ecken von Garachico. Von hier aus hast du einen fantastischen Blick auf die Stadt, das Meer und den Roque Garachico sowie auf die alten Lagerhäuser der Bananenverpackungsfabrik F.A.S.T. und den alten Ausleger zum Verladen der Früchte.
Hafentor & Plaza Juan González de la Torre
Am westlichen Rand der Altstadt von Garachico liegt die Plaza Juan González de la Torre. Dahinter, in einem kleinen Park mit üppiger Vegetation steht die Puerta de Tierra.
Dieses Tor war der Durchgang vom alten Hafen in die Stadt hinein. Alle Personen, die vom Hafen in die Stadt wollten, mussten diese Hafenpforte passieren. Ebenso alle Waren, die hereinkamen oder die Stadt verließen. Wie durch ein Wunder sind die Lavaströme von 1706 um das Tor herum geflossen, so dass es heute viel tiefer liegt als die umgebenden Straßen.
Plaza de la Libertad
Mitten im Zentrum von Garachico befindet sich die Plaza la Libertad, Platz der Freiheit, der mit Kiosk und zahlreichen Bänken unter großen Indischen Lorbeerbäumen zu einer kleinen Pause einlädt.
Zu entdecken gibt es hier unter anderem eine Statue des Freiheitskämpfers Simón Bolívar, dessen Vorfahren Bolívars Garachico stammten, und der in den 1820er Jahren die Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Kolonialherrschaft in Venezuela, Kolumbien, Panamá, Ecuador, Perú und Bolivien anführte bzw. eine zentrale Rolle spielte .
Rund um die Plaza la Libertad findest du einige der ältesten und interessantesten Gebäude Garachicos: darunter das Haus des Marquis von Quinta Roja, das ehemalige Franziskanerkloster Nuestra Señora de los Ángeles und die Casa de Piedra. Außerdem die dreischiffige Basilika Iglesia de Santa Ana, das wichtigste religiöse Gebäude in Garachico, mit ihrem hohen und weithin sichtbaren Glockenturm.
Besonders an diesen Gebäuden ist, dass sie zwar beim Vulkanausbrauch von 1706 beschädigt oder zerstört wurden, in den Folgejahren aber weitestgehend nach den alten Grundrissen und Plänen wieder aufgebaut wurden. Dabei wurden die erhaltenen Materialien wiederverwendet.
Baden in Garachico
- Meerwasserschwimmbecken El Caletón
- Stadtstrand Playa de Garachico und Hafenmole
Unsere Lieblingsorte in Garachico
- Ruhe und Aussicht auf den Roque de Garachico: sowohl der Park als auch das ehemalige Kloster von Santo Domingo de Guzmán ist eine sehenswerte Oase innerhalb der Stadt. Das Gebäude wird auch Kloster der sieben Balkone genannt und gilt als schönstes Kloster von Teneriffa. Mit seinem Bau wurde 1601 begonnen und es überstand den Vulkanausbruch von 1706 unbeschadet.
- Abstecher mit Aussicht: wenn du im hinteren Teil des Park Puerta de la Tierra etwas bergauf gehst, kommst du zu einem Obelisken. Noch etwas weiter verlässt du den Park auf die Calle Alcalde de Perlaza, von der du einen fantastischen Ausblick über die Altstadt von Garachico hast.